Neues aus der Vereinstätigkeit – Spessartexkursion der „Freunde des Spessarts“

Rund 50 Teilnehmer (innen) folgten am Sonntag, dem 23. August, einer Einladung der „Freunde des Spessarts“ zu einer Exkursion in die alten Laubwälder des Hochspessarts. Deren herausragende Stellung für den Artenschutz, die Bedeutung unterschiedlicher Schutzkategorien, aber auch die Spessarter Eichenwirtschaft boten genügend Stoff für angeregte Diskussionen.

In einer kurzen Begrüßungsrede zeigte sich der 1. Vorsitzende Bernd Kempf hoch erfreut über das unerwartet große Interesse an dem angebotenen Thema, aber auch über mehrere, spontane Vereinsbeitritte. Wegen der großen Teilnehmerzahl wurden die Spessartfreunde in zwei Gruppen aufgeteilt und unter fachkundiger Begleitung jeweils von Klaus Bernhart, sowie Joachim und Michael Kunkel an die verschiedenen Waldorte herangeführt.

Vor allem in dem seit 1928 nicht mehr bewirtschafteten Naturschutzgebiet „Rohrberg“, konnte gezeigt werden, wie wichtig ein großes Angebot an Totholz und Biotopbäumen für die Artenvielfalt in unseren Wäldern ist. Nahezu alle von der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Bayern (LWF) belegten Funde sehr seltener Arten, darunter mehrere spektakuläre Urwaldreliktarten, stammen aus dem 350 bis 400 Jahre alten Eichen-Heisterblock und aus den Naturschutzgebieten Rohrberg, Eichhall und Metzgergraben-Krone.

Zusammen mit anderen Waldarealen, die von den Bayerischen Staatsforsten als sogenannte Klasse-1-Bestände aus der Nutzung genommen wurden, umfassen diese Naturwaldbereiche aber nur knapp 5 % der gesamten Staatswaldfläche im bayerischen Spessart. Das von der Bayerischen Staatsregierung vorgegebene

10 % -Ziel für Naturwaldbereiche wird also ausgerechnet im Spessart mit seinem überdurchschnittlich hohen Anteil an alten Laubwäldern weit unterschritten, ein Umstand, der von vielen Exkursionsteilnehmern als untragbar empfunden wurde.

Die Freunde des Spessarts appellieren deshalb weiterhin an die verantwortlichen Entscheidungsträger und an die gesamte Bevölkerung, sich für mehr Naturwälder in unserer Heimat einzusetzen.

Bild (Michael Kunkel): Dr. Bernd Kempf, Vors. der Freunde des Spessarts (FdS) begrüßt die Teilnehmer der Exkursion in der Nähe des NSG Rohrberg.

Weitere Fotos auf Anfrage erhältlich.