Leserbrief von FdS-Mitglied Joachim Eich zum Main-Echo Artikel „Schäden in Wäldern größer als gedacht“ vom 20. August 2020

Höchste Zeit für ein Umdenken

Welch eine Überraschung !: „Schäden in Wäldern größer als gedacht.“ stellt man jetzt fest! „Spessart beispielhaft für Deutschland.“ Nur: Im Spessart geschieht absolut nichts dagegen! Es wird weiter munter abgeholzt; Flächen werden nicht zusätzlich unter Schutz gestellt!
Auf die großen, continuierlich zunehmenden Schäden in den Wäldern weisen Umwelt- und Naturschutzverbände bereits seit Jahren hin und fordern kurzfristige Ausweisung von Naturwäldern; Wälder die großflächig aus der Nutzung genommen werden müssen, um den Wald durch das Fällen („ernten“) von gesunden, vor allem Laubbäumen nicht noch weiter zu schwächen.
Seitens der Bayerischen Staatsregierung wurden für den Spessart Zusagen gegeben, die allerdings aktuell völlig unverständlich und mit fadenscheiniger Begründung nicht eingehalten wurden.
Wir leben hier im Spessart, dem größten zusammenhängenden Mischwaldgebiet Deutschlands mit einem großen Anteil an Laubwald. Hier muß man nicht vorrangig mit Laubbäumen aufforsten, was eh erst in Jahrzehnten für die Natur wirksam wird.
Hier muß unverzüglich der Einschlag von Laubbäumen (Buchen, Eichen), der lediglich zur Sicherstellung des Profits der Bayerischen Staatsforsten dient, eingestellt werden. Dies bringt eine sofortige Wirkung für Klima und Waldstabilität.
Auch müssen wir dringendst davon wegkommen, in unseren Wäldern Bäume anzupflanzen ,nur mit dem Ziel, diese in einigen Jahrzehnten zu „ernten“ und gewinnbringend zu verkaufen.
Unser Spessartwald darf nicht länger vorrangig als Wirtschaftsgut gesehen und genutzt werden. Unser Wald benötigt dringend eine unbefristete Schonzeit frei von menschlichen Eingriffen und Störungen, um seine naturgegebene Eigenschaft als unentbehrlicher Pfeiler eines gesunden Klimas zurückzugewinnen und zu erhalten.
Es ist höchste Zeit, dass bei unseren gewählten lokalen Volksvertretern ein Umdenken in Bezug auf den Spessart, seine Wälder, unsere Umwelt und Natur einsetzt.

Joachim Eich,  Rothenbuch

Gesendet an das Main Echo am 21. August 2020

Veröffentlicht am 8. September 2020