Ist der Spessart ein Hotspot der Biodiversität?
Immer wieder hört und liest man, dass der Spessart eben kein „absoluter Hotspot der Artenvielfalt“ sei, zuletzt im „Main Echo“ vom 24. Juli. Dort ging es darum, dass der Spessart fast alle Punkte für ein „Biosphärenreservat“ erfülle, zwei Punkte seien aber kritisch: zum einen die Auswahl und Größe der Kernzone und zum anderen, dass der Spessart kein absoluter Hotspot der Artenvielfalt sei.
Wie kann man zu einer solchen Aussage kommen, wenn man – und das gilt für nahezu alle Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturschutzgebiete Deutschlands – deren gesamten Artenbestand gar nicht kennt?
Oft ist nicht einmal die Grundlage, nämlich der Artenbestand der Farn- und Blütenpflanzen, vollständig bekannt. Schaut man dann auf einzelne Gruppen von Organismen, bröckelt es noch mehr. Nehmen wir das Beispiel Flechten, die als Bioindikatoren weltweit eine große Bedeutung haben. Unter ihnen gibt es Arten, die den Zustand des Waldes (z.B. als Indikatoren für kontinuierlich alte Wälder) in ganz herausragender Qualität anzeigen und die weltweit für derartige Analysen genutzt werden.
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