Nationalparkfakten allgemein

Gebietsvorschlag des bayerischen Umweltministeriums für einen potentiellen Nationalpark im Spessart

Zu den nichtöffentlichen Gesprächen am 10.02.2017 im Landratsamt Aschaffenburg hatte die bayerische Umweltministerin Scharf erstmals einen Gebietsvorschlag für einen potentiellen Spessart-Nationalpark mit im Gepäck. Die auf der nachstehenden Karte dargestellte Gebietskulisse umfasst ca. 10 900 Hektar und könnte nach Verhandlungen mit einzelnen Kommunen auf die gesetzliche Mindestgröße von 10 000 Hektar reduziert werden.


Auf der Karte ist nicht nur die Lage zu sehen, sondern auch das Größenverhältnis eines möglichen Nationalparks (rote Fläche) zum gesamten Naturpark Spessart (mit roter Linie umgrenzt). Ein auf die Mindestgröße reduzierter Nationalpark würde sich auf knapp 10 % der Waldfläche und auf nur 6 % der Gesamtfläche des Naturparks Bayerischer Spessart erstrecken. Schon allein diese Relationen zeigen, dass Befürchtungen unbegründet sind, der ganze Spessart könne unter Schutz gestellt werden.

In der vorgeschlagenen Größenordnung wäre ein Nationalpark auch nicht das Ende der Kulturlandschaft im Spessart, sondern eine Ergänzung um genau jenen Landschaftsbestandteil, der uns bereits verlorengegangen ist: Ein Stück unberührter Natur.

 

Die folgende Karte lenkt den Blick auf das ausgewählte Nationalparkgebiet und sein näheres Umfeld:

Hier ist sehr deutlich zu erkennen, dass kein einziges Dorf innerhalb der Nationalparkgrenze liegen würde und noch sehr große Waldflächen ortsnah außerhalb des Schutzgebietes vorhanden sind. Das lässt auch die Brennholzfrage in einem ganz anderen Licht erscheinen, als sie bisher dargestellt wurde.
Es grenzen nur sieben Dörfer mit ihren Gemarkungen direkt an den potentiellen Nationalpark, ein Vorteil, den es deutschlandweit nur selten gibt. Zu allen anderen Dörfern im Einzugsbereich gibt es sehr große, waldreiche Pufferzonen.
Hinsichtlich der Brennholzversorgung ist zu erwähnen, dass vor allem die Gemeinden Mespelbrunn, Heimbuchenthal, Dammbach, Altenbuch, Schollbrunn und Bischbrunn über ausgedehnte Kommunal- und Privatwaldflächen verfügen. Damit ist die Holzversorgung bei weitem nicht nur vom Staatswald abhängig. Vor allem in Bischbrunn, Schollbrunn und im Elsavatal spielt auch der Großprivatwald in adeligem Besitz eine bedeutende Rolle.

Innerhalb dieser Kulisse können außerdem bis zu 25% der Fläche als Pflegezonen ausgewiesen werden. Damit können in diesen Bereichen Wiesentäler weiter bewirtschaftet und wertvolle Eichenbestände optimal gepflegt werden.