Leserbrief von FdS-Vorstandsmitglied Joachim Eich zum Main Echo Artikel Spessartwege sind verschlammt vom 17.1.
Am Ende des Artikels bittet der Löwenstein`sche Förster für das eigene Vorgehen um Verständnis und begründet dies damit, dass ansonsten das Holz aus Ländern wie Rumänien importiert werden müsste. Das klingt für mich wie purer Hohn, denn Jahr für Jahr werden an den Holzverladeplätzen im Park (am Torhaus Diana und unterhalb des ehemaligen Ausflugszieles Karlshöhe) eine Unzahl von Seecontainern mit Buchenstämmen für den Export beladen. Diese Buchen werden mittels umweltverschmutzenden, klimaschädlichen Ruß- und CO2-Schleudern, Hochseefrachtschiffen, nach Übersee, vermutlich USA oder China verkauft, während auf der anderen Seite auch Buchenrundholz zur Deckung des inländischen Bedarfes importiert wird.
Verständnis, insbesondere vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels, kann man dafür mit Sicherheit nicht erwarten. Ich habe das absolut nicht. Vor allem wenn man bedenkt, dass die im Löwenstein`schen Park betriebene, absolut vorrangig gewinnorientierte, Holzwirtschaft (kahlschlagartige Reduzierung der alten Buchenbestände und Aufforstung mit gebietsfremden, schnell wachsenden und somit ertragsreicheren Douglasien) zu einem massiven Waldumbau führt; weg vom für den Spessart typischen Laubmischwald hin zu einem durch Monokulturen geprägten, schwarzen Nadelforst. Der Wald verliert durch diese radikalen Eingriffe in weiten Gebieten auf lange Zeit seine Gemeinwohlfunktionen Wasserspeicher, Luftreinigung, Schutz vor Erosion, Kühlung, Erhalt der Artenvielfalt, usw. und nicht zuletzt wird die Fähigkeit zur für unser Klima so wichtigen CO2-Filterung und damit Kohlenstoffspeicherung massiv heruntergesetzt.
Auch vom Waldbesitzer Löwenstein kann man eine dem Klima, der Umwelt und dem Naturschutz zuträglichere Waldbewirtschaftung erwarten.
Eingereicht am 18.1.2022
Veröffentlicht 4.2.2022