Leserbrief von FdS-Vorstandsmitglied Joachim Eich zum Main Echo Artikel Die Axt im Schutzgebiet – Buchenwälder im Spessart in Gefahr vom 18.1.22
Im Absatz „Hintergrund“ zu diesem Artikel wird die These wiedergegeben, dass in alten Wäldern Kohlenstoff in geringerer Menge als in nachhaltig geführten Wirtschaftswäldern gespeichert und auch nicht dauerhaft gebunden wird. Diese Aussage wird gerne und häufig verwendet von Forstwirtschaft und Holzindustrie als Argument gegen von Naturschutzverbänden geforderte Naturwaldausweisungen. Dieser Position stehen allerdings Studien von unabhängigen Instituten und Universitäten gegenüber, die zu einem gegenteiligen Ergebnis kommen. So wird zum Beispiel unter www.wissenschaft.de das Ergebnis einer umfangreichen Studie des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie mit dem Titel „Alte und artenreiche Wälder sind die besten Klimapuffer“ veröffentlicht, die zu dem Ergebnis kommt, Zitat: „Doch nicht jeder Wald ist eine gute CO2-Senke. Eine Studie zeigt nun, dass alte Wälder mit hoher Artenvielfalt besonders gute CO2-Schlucker sind. Denn sie vertragen Zeiten mit ungünstigeren Klimabedingungen besser und können deshalb in diesen Perioden noch mehr CO2 aufnehmen als die jüngeren Bäume. Sie zu erhalten ist daher enorm wichtig.“ Zitat weiter: „Damit ist klar, dass die Funktion der Wälder als Klimapuffer vor allem von den alten Beständen getragen wird.“ Zum gleichen Ergebnis kommt u.a. die Universität Hamburg. Zitat:“ Klimawandel: Bäume binden im Alter große Mengen Kohlenstoff“. Weitere internationale Studien und Forschungsarbeiten unabhängiger Institutionen bestätigen diese Ergebnisse.
Eingereicht am 19.1.2022
Veröffentlicht 7.2.2022