10 gute Argumente für die Biosphäre!

Eine Biosphäre wäre für den Spessart ein Gewinn für Mensch und Natur. Seit 2021 überlegen die Entscheidungsträger*innen und Bürger*innen unserer Landkreise über eine mögliche Biosphäre für den Spessart. Die Kreistage und die Stadt Aschaffenburg haben dafür in großer Mehrheit eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese liegt inzwischen vor und hat gezeigt, dass der Spessart bereits einen Großteil der Kriterien erfüllt, um dieses UNESCO-Prädikat zu beantragen.

Wir Naturschutzverbände sehen eine einmalige Chance, den Spessart durch dieses Projekt deutlich aufzuwerten, ökologisch, ökonomisch und sozial. Wir sehen die Chance, über die Landkreis- und Gemeindegrenzen hinaus eine gemeinsame Spessartidentität zu stärken, Wege zueinander zu finden, das Große im Kleinen zu denken.

Hier unser Flyer für eine Biosphäre:

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Und unsere zehn gute Gründe auf einen Blick:

01 Vorreiterrolle für zukünftige Herausforderungen

Jede Gemeinde und Stadt steht vor Herausforderungen für die Zukunft: gesellschaftliche Veränderungen, Klimawandel, Energiebereitstellung, Wirtschaftlichkeit oder Nachhaltigkeit. Im Zuge einer Biosphärenregion könnte der Spessart dauerhafte tragefähige Lösungen für die Region finden.

Über allgemeine staatliche Basisfinanzierung hinaus, sind zusätzliche Förderungen und Personal leichter realisierbar. Beispiel aus dem thüringischen Teil des Biosphärenreservats Rhön: In den Jahren 2021-2023 wurden bereits 65 Projektanträge für die nachhaltige Entwicklung von Gemeinden und Vereinen bewilligt. Insgesamt fließen damit ca. 2,1 Millionen Euro in diese Region.

02 Stärkung des sozial-kulturellen Selbstverständnisses

Die Auszeichnung Biosphärenregion Spessart macht die kulturelle Identität und die lokale Geschichte unserer Region sichtbar, indem es die Traditionen, Bräuche, Lieder und Lebensweisen bewahrt, fördert und weitergibt. Die UNESCO ist eine Organisation der Vereinten Nationen. Das Biosphären-Konzept zielt weltweit auf Förderung von Bildung, lokaler Kultur und Wissenschaft. Die Idee ist, dass sich der Mensch im Einklang mit der Natur entfaltet und eine Region kulturell erblüht.

03 Schrittweise Entwicklung zu Ressourcen-schonendem Wirtschaften

Neben der Reduzierung des Rohstoffverbrauchs brauchen wir Innovationen für eine CO2-reduzierte Art des Wirtschaftens (Industrie, Land- und Forstwirtschaft), um diese Trendumkehr zu schaffen. Eine Biosphärenregion ermöglicht Förderprogramme, mit denen diese Optimierungsmethoden ausgearbeitet und umgesetzt werden können.

04 Verbesserte Vermarktung der Regionalprodukte

Eine Auszeichnung „Biosphärenregion Spessart“ ermöglicht finanzielle Förderung lokaler Unternehmen und macht unsere Produkte des Spessarts regional und überregional bekannter und erfolgreicher.

05 Förderung von Forschung und Bildung

Finanzielle geförderte Forschungsprojekte unterstützen den Wissenszuwachs über die natürlichen Gegebenheiten im Spessart. Besucherzentren und Bildungsprogramme schärfen das Bewusstsein für größere Zusammenhänge und helfen Lösungen zu finden. So gelingt es unsere Kultur und Natur für zukünftige Generationen zu bewahren.

06 Anpassungen an den Klimawandel bezüglich Wasserführung und -nutzung

Sauberes Wasser und ständige Verfügbarkeit von Wasser sind unabdingbare Voraussetzungen für die menschliche Zivilisation. Die letzten Jahrzehnte haben weltweit gezeigt, wie schnell sich diese Grundbedingungen (auch in die andere Richtung) ändern können. Durch Förderprogramme einer Biosphärenregion können lokal spezifische Lösungsansätze verfolgt, getestet und dann auch finanziert umgesetzt werden.

Beispiel: Die Verwaltung des Biosphärenreservats Rhön, die Goethe-Universität Frankfurt und das Hessische Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) führen in Kooperation ein Forschungsprojekt zur Risikobewertung und Anpassungsmaßnahmen zum Thema Wasser durch.

07 Erhalt der ertragreichen Böden

Gesunde, stabile Böden sind die Basis unserer Erträge. Durch die Förderung zur Anpassung der Land- und Forstwirtschaft hinsichtlich klimatischer Herausforderungen kann die Bodenqualität erhalten, und verbessert werden.

08 Nachhaltiger Umgang mit der Natur

Trotz bereits existierender Naturschutzflächen sind viele seltene, heimische Tier- und Pflanzenarten heute auch im Spessart gefährdet. Forschungsbasierte regionale Lösungen dienen dem Schutz der Lebensräume , der und der genetischen Vielfalt; sie unterstützen und aktivieren eine motivierte Bevölkerung für den Erhalt der Artenvielfalt auch in der Pflege- und Entwicklungszone.

09 Ausbau der Vernetzung zum Rhein-Main-Gebiet

Der Spessart hat durch seine Nachbarschaft zum Rhein-Main-Gebiet einen bisher wenig genutzten Standortvorteil. Durch die Realisierung einer Biosphärenregion kann sich der Spessart in Richtung dieses Ballungszentrums mehr öffnen und eine Erweiterung seiner Wertschöpfung erzielen.

10 Zuzug von Fachkräften

Überalterung und Abwanderung in den ländlicheren Regionen des Spessarts sind leider heute deutlich sichtbar. In einer Biosphärenregion wird erfahrungsgemäß Tourismus, Gastronomie und Hotellerie weiter aufleben. Die damit verbundene Lebensqualität und die Vernetzung mit dem Rhein-Main-Gebiet macht die Region für Fachkräfte attraktiver.

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