Pressemitteilung: Der Verein“ Freunde des Spessarts“ fordert den sofortigen Einschlagstopp von älteren Buchen im Spessart
Derzeit gilt die besondere Sorge und Aufmerksamkeit der „Freunde des Spessarts“ (FdS) dem „ Waldsterben 2.0“, hervorgerufen durch den jetzt 3. Dürresommer in Folge mit teilweise bereits extremer Schädigung des Waldökosystems; auch und besonders im Spessart. Die inzwischen aufgetretenen Schäden übertreffen alle früheren Befürchtungen. Die Gefahr, dass sich diese Situation noch verschlechtern wird, ist real und nicht zu leugnen.
Ungeachtet dieser Tatsache werden durch die BaySF in unvermindertem Ausmaß gesunde Buchen und Eichen eingeschlagen („geerntet“). Dies führt unweigerlich zu einer zusätzlichen Schwächung des bedrohten, teilweise kranken Waldes und nimmt ihm die dringend erforderliche Stabilität um in der aktuellen Klimasituation bestehen zu können.
Die Klimakrise lässt sich leider nicht kurzfristig lösen. Was jedoch zur Schadensbegrenzung
unverzüglich getan werden muss ist, die Bewirtschaftung des Waldes im Spessart an die geänderten Klimabedingungen anzupassen.
Wir, die FdS fordern daher den Einschlag (das „Ernten“) von älteren, über 100-jährigen Buchen unverzüglich einzustellen. Das schützende Kronendach der Wälder darf nicht weiter aufgerissen werden. Nur dadurch kann ein kühlendes Waldinnenklima geschaffen, und somit auch die wichtige, natürliche Wasserspeicherfunktion des Waldbodens ermöglicht und erhalten werden. Die Selbstheilungskräfte des Ökosystems Wald werden dadurch wesentlich unterstützt. Es wird höchste Zeit, dass ein Umdenken bei den BaySF und in den verantwortlichen bayerischen Ministerien erfolgt. Klima- und Naturschutz ist über die wirtschaftlichen Interessen zu stellen. Der Staatsbetrieb BaySF muss hier mit gutem Beispiel vorangehen und damit als Vorbild für die kommunalen und privaten Wälder dienen, die sich hoffentlich anschließen. Die Probleme sind ja die gleichen.
In anderen Bundesländern ist man hier schon einen zwar kleinen Schritt weiter! Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinlandpfalz teilt in einer Pressemitteilung vom 7.9.20 unter dem Titel „Landesforsten RLP: Einschlagstopp für alte Buchen im Staatswald“ mit, dass alte, geschlossene Buchenwälder im rheinland-pfälzischen Staatswald vor den Folgen des Klimawandels besonders geschützt werden, indem dort auf großer Fläche keine planmäßige Holzernte mehr stattfindet.
Diesem guten Beispiel von Umwelt- und Klimaverantwortung sollten die bayerische Staatsregierung und die BaySF als Einstieg für weitergehende, klimarelevante Schutzmassnahmen im Staatswald folgen.
HIER der Link zur Mitteilung der RLP
Reaktion der Medien:
Artikel im Main Echo am 17.10.2020
Aritkel in der Main Post am 17.10.2020