Neues aus der Vereinstätigkeit – Spessartwald – Gedicht unseres Vorstandsmitglieds Joachim Eich

Wo ist nur unser Wald geblieben,
den Tucholsky einst beschrieben?
Knapp 100 Jahre ist’s erst her
und diesen Wald, ihn gibt’s nicht mehr.

Die starken Buchen, mächt’gen Eichen
mußten einem Waldbild weichen,
das, so weit das Auge reicht,
heut` einer Baumplantage gleicht.

Für’n Profit setzt man auf Douglasien.
Die Buche hat `nen schweren Stand.
Sie wird gefällt, verkauft nach Asien,
und fehlt für’s Klima hier im Land.

Rückegassen, Schotterwege,
Eichensaaten im Gehege.
Waldboden vom Pflug mißhandelt,
zudem manch‘ Revier verschandelt.

Aufgelichtet die Bestände,
nur wenig Bäume bleiben steh’n.
Abzusehen ist kein Ende.
Den Gewinn gilt’s zu erhöh’n.

Kranke Bäume, tote Fichten,
Waldumbau wird propagiert.
Fremde Bäume soll’ns gar richten.
Noch weiß man nicht, ob’s funktioniert!

Zeit wär’s für ein Innehalten!
Lasst den Wald sich rückgestalten!
Gebt dem Wald das Recht zurück,
sich selbst zu heilen Stück für Stück!

Die Natur zeigt, dass es geht!
Lasst SIE gewähr‘n, bevor’s zu spät!

J.E.Eich
Nov 21