Neues aus der Vereinstaetigkeit: Nikolausabend 2021 – Gedicht unseres Vorstandsmitglieds Joachim Eich

Von draußen vom Walde komme ich her,
ich muss euch sagen, das Herz ist mir schwer.
Den Abend möchte ich euch nicht verderben,
doch glaubt mir, dieser Wald ist noch immer am Sterben.

Wo einst ich noch fuhr durch dichten Wald,
ist deutlich zu sehen, dass hier schon sehr bald
monotone Plantagen werden gedeih’n.
Es ist eine Schandtat, die nicht zu verzeih’n!
Ignoranz und Habgier sind hierfür die Gründe.
Für mich ist solch Frevel schlichtweg eine Sünde.

Der Wald, der früher des Spessarter`s Stolz,
wird heut` reduziert auf „Vorratsfestmeter stehendes Holz“,
bewertet in EURO für’s Wirtschaftsgut Wald;
mathematisch korrekt, emotionslos und kalt.

Harvester und schwere Maschinen zerstören
den empfindlichen Boden, Revier für Revier.
Rund um die Uhr ist ihr Dröhnen zu hören.
Vorbei die Ruh` für’s empfindlich‘ Getier.

Rückegassen, die den Boden verdichten,
zerstör’n Organismen auch in tieferen Schichten.
Die können nicht länger, dem Auge verborgen,
die Wurzeln der Bäume mit Nährstoffen versorgen.
Die Widerstandskraft des Waldes wird dadurch geschwächt,
was sich ohn` Zweifel im Klimastress rächt.

Die unzähl’gen Buchen, gefällt, wenn ich seh`,
bereiten mir Schmerz; bis tief drinnen tut`s weh.
Im Wald, vom Klima schon kräftig geschunden,
verursachen die Sägen zusätzliche Wunden.

Ich bin gekommen um euch zu bewegen,
dass ihr rausgeht, euch’s anschaut und unternehmt was dagegen!
Noch ist’s nicht zu spät. Noch habt ihr`s in Händen,
diesen gewissenlosen Raubbau am Wald zu beenden!

Es gilt, diesen Schatz der Natur zu bewahren,
bevor zugrund‘ er gerichtet in wenigen Jahren!

Ach ja, den Knecht Ruprecht, den ihr sicher vermisst,
ich bin ehrlich und sag’ wie es ist.
Sein Maß ist voll! Zerbrochen der Krug!
Er ist voller Groll, denn genug ist genug!
Mit der Rute unterwegs ist er seit einigen Tagen,
zu denen, die für dies schändliche Tun die Verantwortung tragen
in Forstwirtschaft und Politik.
Seit Jahren schon hat er sie fest im Blick.
Die können dann sicher ein Lied davon singen,
wie es sich anfühlt über die Rute zu springen.
Auch wird er sie am Kragen rütteln
und ihnen die Arroganz aus den Klamotten schütteln.

Wir müssen raus aus diesem Tal!
`ne Chance bietet die nächste Wahl
in Bayern.

Bis dahin jedoch gibt’s noch vieles zu tun!
Weitermachen! Kein`Zeit bleibt zu ruh`n!

J. Eich
Dez 21