Leserbrief (Reinhold Grimm): Biosphärenreservat darf nicht an Holzrechten scheitern zu ME „Brauchen kein Biosphärenreservat“
In 2017 ist es dem Verein „ Wir im Spessart e.V.“ mit seinem Vorsitzenden Peter Winter gelungen, das Jahrhundertprojekt „Nationalpark im Spessart“ mit dem Hauptargument „Bewahrung der Holzrechte“ zu verhindern. In der Diskussion um ein mögliches Biosphärenreservat geht es um etwas ganz anderes und trotzdem fängt der „Holzrechts-Zirkus“ jetzt schon wieder an. Dazu ein Zitat im Main Echo aus der Jahreshauptversammlung des Vereins
„Wir im Spessart“ : „Besonders wichtig waren den Anwesenden die verbrieften Holzrechte, die der Bevölkerung die Nutzung des Holzes im Grundbuch sichern“.
Obwohl überhaupt noch keine Pläne bezüglich Größe und Lage eines möglichen Biosphärenreservats vorliegen und man erst am Anfang der Gespräche steht, versuchen diese Leute jetzt erneut, ein zukunftsweisendes Projekt aus eigennützigen Gründen schon im Ansatz für überflüssig zu erklären. Das Ziel der UNESCO-Biosphärenreservate ist es, eine „ausgewogene Beziehung zwischen Menschen und Biosphäre“ durch nachhaltiges und schonendes Wirtschaften zu fördern. Das Konzept basiert auf dem Prinzip, Naturschutz „mit und durch den Menschen“ zu verwirklichen. Ein Verein, der dazu sagt „Brauchen wir nicht“, ist im Gestern stehen geblieben und hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Ja, er setzt sich sogar dem Verdacht aus, nur eigene Privilegien zu verteidigen.
Umso mehr ist es zu begrüßen, dass die Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg, Miltenberg und Main-Spessart für das Projekt eines Biosphärenreservates sehr aufgeschlossen sind und eine Machbarkeitsstudie anstoßen wollen. Vom Verein „Wir im Spessart“ wünsche ich mir ein hohes Maß an Kompromissbereitschaft und von den verantwortlichen Politikern den ernsthaften Willen, ein dem Allgemeinwohl dienendes Projekt nicht am Widerstand einzelner Interessenvertreter scheitern zu lassen.
Reinhold Grimm, Großostheim
Eingereicht: 26.10.2021
Erschienen: im November 2021