Pressemitteilung: Zum Tag des Baumes fordern die Naturschützer: „Lasst die dicken Buchen leben!

Lasst die dicken Buchen leben!

Zum Tag des Baumes appelliert die Bürgerbewegung Freunde des Spessarts, sowie die Naturschutzverbände BN und LBV an die Bayerische Staatsregierung und die Bayerischen Staatsforsten, das Fällen von dicken Bäumen wenigstens in den ökologisch hochwertigsten Teilbereichen unserer Wälder zu stoppen! Es sei äußerst beunruhigend, so Bernd Kempf, dass auch im vergangenen Winter wieder gezielt vor allem die dicksten Bäume aus unseren Wäldern entnommen wurden, obwohl zwei katastrophale Dürrejahre vorausgegangen waren und dem Wald stark zugesetzt haben. Leider finden diese Holzeinschläge schwerpunktmäßig auch in jenen Waldbereichen statt, die von mehreren Naturschutzverbänden erst vor wenigen Jahren für einen Biotopverbund mit natürlicher Waldentwicklung vorgeschlagen wurden. Ihr Fortbestand ist gefährdet oder gar schon ausgelöscht. Da es wegen des Klimastresses neuerdings um das nackte Überleben des Waldes geht, haben die Freunde des Spessarts erst im vergangenen Jahr wenigstens für die ökologisch wertvollen Laubwälder mit einem Alter über 140 Jahre ein Einschlagsmoratorium vorgeschlagen (Man schneidet keine Löcher in einen „Sonnenschirm“). Doch weder ökologische noch klimatische Gründe haben die Forstwirtschaft bisher zu einer Änderung ihres Einschlagsverhaltens bewegen können. Dies gilt leider nicht nur für den Staatswald, sondern auch für viele der Kommunalwälder, die gerade in Unterfranken flächenmäßig sehr weit verbreitet sind.

Von Natur aus können Buchen über 300 Jahre alt und über 1,50 Meter dick werden – das heißt rund doppelt so alt und so dick, wie sie im Wirtschaftswald werden dürfen.
Auch wenn die Bayerischen Staatsforsten immer wieder mit Stolz auf ihre wenigen Methusalembäume (alte, dicke Bäume mit i.d.R. über 80 cm Brusthöhendurchmesser) verweisen, sollte es zu denken geben, dass die dicksten Bäume Deutschlands nicht in den Wäldern, sondern als Einzelbäume im Offenland oder in Parks überlebt haben!

Das angehängte Foto zeigt, als eines von vielen möglichen Beispielen, gefällte Baumriesen der letzten Fällsaison in der Abteilung Langgrund, FB Rothenbuch.

 

V. i. S. d. P.:

Dr. Bernd Kempf, Riemenschneiderstr. 38, 63839 Kleinwallstadt

Verschickt am 24.4.2020