Leserbrief zu Kleinwallstadt

„Knappes Ja für Biosphärenregion“. Bericht im Main Echo vom 11.12.2024

Nun hat sich auch Elsenfeld, wie zuvor Kleinwallstadt für eine Biosphäre (BSR) Spessart entschieden. Das ist eine gute Nachricht, auch wenn die Entscheidung nicht so eindeutig und klar wie in Kleinwallstadt war. Offenbar sind bei der CSU-Fraktion in Elsenfeld die großen Herausforderungen unserer Zeit, nämlich „Klimawandel“ und „Artensterben“ nicht so im Bewusstsein. Natürlich wird die Schaffung einer BSR Spessart diese Probleme nicht lösen, aber unsere Region kann dann sicher besser einen Lösungsbeitrag leisten als ohne eine solche Struktur.

Ebenfalls erfreulich, dass Elsenfelds Förster Fischer den Beitritt zur BSR begrüßt. Seine Skepsis gegenüber einer Kernzone im Elsenfelder und/oder Kleinwallstädter Wald ist aber meiner Meinung nach unberechtigt. Zwar ist es aus naturschutzfachlicher Sicht sicher richtig, dass ausgedehnte Kernzonen im Hochspessart besonders wertvoll sind für den Naturschutz und die Artenvielfalt. Aber auch die Bedürfnisse der Menschen sollten nicht vergessen werden. Eine BSR ist in erster Linie für die Menschen da. Die Kernzonen dienen nicht nur dem Naturschutz, sondern auch der Forschung, Bildung und Erholung. Umso wertvoller ist es, wenn diese Gebiete auch nahe bei den Menschen sind.

Kernzonen, das sind von Motorsäge und Harvestern verschonte Waldbereiche, in der die Bäume alt werden dürfen. Sie werden sich zu ganz einzigartigen Erlebnisräumen entwickeln, die eine ganz andere Atmosphäre haben als unser Wirtschaftswald. Daher ist es zu begrüßen, dass möglichst viele Kommunen solche künftigen „Natur-Juwelen“ in ihren Wäldern einrichten, in Rad- oder Fußentfernung. Ein wertvolleres Geschenk, kann eine Gemeinde ihren zukünftigen Generationen nicht hinterlassen. Wie Marktrat Heribert Luxem nochmal die Aussagen des Landratsamtes zusammenfasste, sind auch keine finanziellen Einschränkungen, sondern eher Vorteile bei einer Kernzonenausweisung zu erwarten. Warum also sollte man diese Chance nicht nutzen?

Gez. Bernd Kempf

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