Leserbrief „Es geht um die Welt für unsere Enkelkinder“ von FdS-Mitglied Johannes Piechotta

Zu „Biosphärenreservat ist sein Gebiet“ (20.01.23) und zum Leserbrief „Reglementierungen gehen zu weit“ (28.12.22)

Es geht um die Welt für unsere Enkelkinder

Ein Sprichwort sagt, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist.
Da wird angefangen zu überlegen, ob ein Biosphärenreservat ein guter Weg für den Spessart und die Menschen in der Region sein könnte. Die Verantwortlichen geben sich viel Mühe die Menschen einzubinden und zu informieren. Aber es scheint auch eine Gruppe von Menschen zu geben, die wollen sich gar nicht informieren, die sind einfach nur dagegen – gegen alles, gegen jede Veränderung.
Der Leserbrief „Reglementierungen gehen zu weit“ zeigt das leider sehr deutlich: Wir sind noch ganz am Anfang des Weges, aber es steht schon fest, dass das Ergebnis schlecht sein wird!
Vieles in dem Leserbrief ist leider falsch: So verantwortungsvoll war die Arbeit der Waldbesitzer in der Vergangenheit doch offensichtlich nicht, wenn man nur die Kahlschläge oder Monokulturen anschaut. Und nicht eine ferne Institution soll den Praktikern vor Ort alles vorschreiben, sondern die Pläne werden hier entwickelt. Und nein, die Rechte der Spessarter werden eben nicht beschnitten! (Wie oft muss das eigentlich noch gesagt werden?)
Auch wurde der Saure Regen nicht von den Menschen hier überwunden, sondern die Politik hat Gesetze erlassen, die die Industrie gezwungen haben ihre Abgase zu reinigen. Und jetzt ist durch den Klimawandel wieder eine Situation eingetreten, in der sich ganz dringend manches ändern muss, weil der Spessart sonst kaputt geht.
Wie verhängnisvoll, wenn aus Angst, dass einem etwas weggenommen werden könnte, der Wunsch verschwindet sich ausführlich zu informieren – es gibt jetzt im Rahmen der Machbarkeitsstudie sogar einen Projektmanager vor Ort.
Auf der ganzen Welt gibt es mittlerweile mehr als 700 Biosphärenreservate – das könnte einem zu denken geben!
Ich kann nur hoffen, dass möglichst viele Menschen sich nicht von ein paar Schlagworten und Parolen einfangen lassen, sondern sich ausgiebig informieren – es geht um die Welt für unsere Enkelkinder!

Johannes Piechotta, Aschaffenburg-Obernau

Leserbrief im Main-Echo, Lokalteil Aschaffenburg, Ausgabe 28./29. Januar 2023