Diesen Punkt möchte ich Euch/Ihnen besonders an Herz legen. Wir werden auch in den nächsten Newslettern immer wieder darauf zurückkommen. Wir haben angefangen, auf unserer Website eine neue Rubrik zu erstellen: https://www.freunde-des-spessarts.de/eigenes_bild/
Damit geben wir jedem Interessierten ein praktisches Werkzeug in die Hand, mit dem er sich zuhause am PC oder auch draußen im Spessart sein „eigenes Bild“ machen kann.
Wer von uns weiß schon auswendig, wie das Naturwaldkonzept der Verbände für den Spessart aussieht. Hier lässt es sich einer zoomfähigen Karte betrachten.
Und was noch besser ist: Sie können sich die App „Explorer for Arcgis“ auf ihr Handy laden und haben diese Karte bei ihren Wanderungen dabei. Analog zu „google maps“ können Sie dann draußen im Wald navigieren und zielsicher zu dem Punkt im Wald gehen/radeln, der Sie gerade interessiert. Nehmen Sie sich die Zeit und lesen die kurze Anleitung und Sie erfahren mit wenigen Sätzen, wie Sie dieses „Werkzeug“ am PC und mit dem Handy bedienen.
Einige Beispiele:
„Trittsteine“: Die BaySF hat im Spessart die noch vorhandenen Reste an alten Wäldern (Klasse 1 Wälder) als „Trittsteine“ erklärt und im Rahmen einer Selbstverpflichtung versprochen, dort keine Waldwirtschaft mehr zu betreiben. Das ist grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung. Aber die Gebiete sind viel zu klein. Alle! 371 Trittsteine zusammen genommen haben nur eine Flächengröße von 2000 ha. Zum Vergleich, der bayrische Spessart hat alleine ca 100.000 ha Waldfläche. D.h. wir sprechen hier gerade mal von 2% der Waldfläche. Und warum kann man keinen offiziellen Schutzstatus verleihen, wenn man es ehrlich meint mit dem dauerhaften Verzicht auf wirtschaftliche Nutzung? Trotzdem, es ist interessant mit dem Handy in der Hand, die Stellen im Wald aufzusuchen und sich an den alten Bäumen zu freuen. Alle 371 Trittsteine finden Sie hier eingezeichnet. Viel Spaß beim Wandern und Erkunden!
Wildverbiss: Thema Rotwild im Spessart: Hirsche sind faszinierende Tiere, aber wenn sie in zu großer Zahl auftreten, sind sie für den Wald sehr problematisch, da sie durch zu starken Verbiss die Naturwaldverjüngung komplett verhindern können und auch größere Bäume schädigen. Wie sieht denn sowas konkret aus? Hier finden Sie die Karte dazu und weitere Infos. Ich bin selber im Wald zu den „roten Vierecken“ gewandert und habe mir zielsicher vor Ort ansehen können, wie denn das nun im Wald aussieht. Ohne diese Anleitung wäre ich nie zu diesen Stellen im Wald gekommen.
Aktuell sind in der Karte nur Beispiele im Bereich des Forstbetriebs Rothenbuch aufgeführt. Wir arbeiten daran, diese Lokalitäten zu ergänzen, da es weitere „Massenvorkommen an Hirschen“ im Spessart gibt mit noch höheren Wilddichten. Zu nennen wäre z. B. der Südspessart um Heimbuchenthal, aber auch der hessische Spessart im Bereich Jossgrund.
Aus dem Jossgrund haben wir übrigens kürzlich ein Video erhalten, das dort per Zufall gedreht werden konnte, als ein riesiges Hirsch-Rudel durch den Wald streifte. Aufnahmedatum: 07.04.2019 um 17.15-17.16 Uhr. Das Video und die genaue Lokalität finden sie hier. Das Rudel muss ungefähr 300 Köpfe stark gewesen sein (Das erste Drittel des Rudels ist nicht auf dem Film, da der Radler sein Gefährt erst anhalten und die Kamera starten musste). Es vermehrt sich Ende Mai/Anfang Juni auf über 400 Stück. Sozialer Stress, Nahrungsmangel und extreme Waldschäden sind die Folgen. Natürlich haben solche stoßen Tierherden ihre Faszination. Denken wir an die Serengeti. Aber dort haben wir eine Savanne als Lebensraum. Für unseren Wald sind solche Wilddichten aber eine Katastrophe. Am 25.10.19 wurde im Main-Echo auf der Titelseite über einen Wolfsnachweis im Spessart berichtet. Das Video zeigt, die Nahrungsgrundlage für den Wolf wäre im Spessart sicher gegeben. |