Wälder ohne Eingriffe des Menschen, d.h. ohne wirtschaftliche Nutzung (= Naturwald bzw. Naturwaldreservate), spielen eine sehr wichtige Rolle für die Artenvielfalt. Daher besteht seit Jahren mit der nationalen Biodiversitätsstrategie die politische Beschlusslage dafür, dass 10% des öffentlichen Waldes bis 2020 einer natürlichen Entwicklung überlassen werden sollen. Bisher wurde die Trendwende beim Verlust der biologischen Vielfalt jedoch noch nicht erreicht. Wir brauchen also dringend zusätzliche Anstrengungen. Naturwälder leisten außerdem einen Beitrag zum Klimaschutz, da Naturwald mehr Kohlenstoff speichern kann als Wirtschaftswald.
Auch der kommunale Wald zählt zum öffentlichen Wald und muss hier seinen Beitrag leisten. Die „Bürgerbewegung Freunde des Spessarts“ (BB FdS) setzt sich, gemeinsam mit den anderen Naturschutzverbänden, dafür ein, dass im Spessart und den angrenzenden Regionen Waldbereiche der Kommunen „an die Natur zurückgegeben werden“. Wir freuen uns, dass wir in vielen Kommunen mit unserem Anliegen auf offene Ohren stoßen. Ja, einige Kommunen haben auch schon begonnen, Naturwaldbereiche auszuweisen.
Die ersten Infos haben wir bereits auf unserer website zusammen gestellt: https://www.freunde-des-spessarts.de/kommunaler-wald/ Wir werden diese Seite kontinuierlich weiter ausbauen. Denken Sie darüber nach, ob Sie nicht in Ihrer eigenen Kommune einen Anstoß in diese Richtung geben wollen. Gerne können Sie uns hierzu ansprechen – wir haben auch bereits Formulierungsvorschläge für einen Antrag an die Kommune zur Hand, die wir gerne weitergeben.
Auch Greenpeace hat sich dieses Themas bereits angenommen. Wir stehen hier in enger Abstimmung. Weitere Infos dazu finden Sie hier: https://www.freunde-des-spessarts.de/news/neues-aus-der-vereinstaetigkeit-greenpeace-aktion-zu-kommunalwald-freunde-des-spessarts-werden-ebenfalls-aktiv/
Im Internet gibt es übrigens im sogenannten „Bayernatlas“ die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen, wie es in Bayern mit der Verteilung von Staatswald, Kommunalwald und Privatwald aussieht. Einfach folgenden link aufrufen und in der Suchleiste "Forstliche Übersichtskarte" eingeben, dann findet man die kartenmäßige Darstellung der Waldbesitzarten
https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?x=h0XnTH6WSnSBDRphs4FwOZ0S3AfcjhS0pyBvipSkmUWLyhutXeX3h0RD7itFGtFpVWntfOTVubdLBx0Tc9fXZQpfg-7nBKua&topic=ba&lang=de&catalogNodes=11,122&bgLayer=atkis
Leider lässt sich der Layer nicht bis ins Detail zoomen, aber es dürfte für den "Normalgebrauch" reichen. Der Kommunalwald ist rot, Staatswald grün und Privatwald hellgelb dargestellt, wobei beim Privatwald- wohl aus Datenschutzgründen- nicht nach Groß- und Kleinprivatwald unterschieden wird. Aus diesem Grund kann man z.B. nicht den Fürstl. Löwensteinischen Park gegen Kleinprivatwald abgrenzen.
Unterfranken hat übrigens mit Abstand die größten Kommunalwaldflächen von allen Regierungsbezirken Bayerns.
Wenn man beim Waldnaturschutz im Kommunalwald etwas erreichen will, muss man also bei uns einen Schwerpunkt setzen! |