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Liebe Freundinnen und Freunde des Spessarts (FdS) Zum Jahresende möchte ich mich bei Euch zu folgenden Themen melden.
Nun bleibt mir noch Euch / Ihnen ein Frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Neues Jahr zu wünschen!Bleiben Sie uns verbunden und vielleicht treffen wir uns bei der Jahreshauptversammlung Ihr Bernd Kempf Jahreshauptversammlung der Freunde des Spessarts, Termin 16.2.2024 Unsere Jahreshauptversammlung wird dieses Mal im Hotel „Zum letzten Hieb“ in Gemünden stattfinden. Der Besitzer des Hotels hat bei der Sendung „Jetzt red i“ die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Chancen, welche die Biosphärenregion in unsere Heimat bringen würde, in sehr überzeugendem Stil vorgebracht. Das hat uns auf die Idee gebracht, uns doch mal hier zu treffen, auch wenn mir bewußt ist, dass die Anreise dadurch für viele von uns etwas weiter ausfällt. Ich bitte alle Mitglieder, sich bei mir doch (nach Möglichkeit) per email anzumelden. Dann kann ich auch Tips für Fahrgemeinschaften geben. Die Vereinsmitglieder erhalten noch rechtzeitig eine eigene Einladung mit der kompletten Agenda. Ich freue mich auf zahlreiches Erscheinen. Dieses Mal stehen satzungsgemäß keine Vorstandswahlen an. Auch sonst haben wir viel Interessantes zu erzählen. In kurzen Zügen ist einiges davon in diesem Newsletter weiter unten aufgeführt. Eingeladen sind auch Bürgermeister Lippert und Landrätin Sitter. Auch Nicht-Vereinsmitglieder, die sich für unsere Ziele interessieren und sich mit dem Gedanken tragen, bei uns einzusteigen, sind herzlich willkommen. Ich bitte aber darum, dass sie sich per mail zuvor bei mir anmelden. (bernd-kempf@live.com). Dann kann ich Ihnen die Einladung mit allen weiteren Informationen zukommen lassen. „Kahlschläge“ im Forst Löwenstein – eine unendliche Geschichte? Ein Foto sagt mehr als tausend Worte: So sieht es aus im Löwenstein´schen Forst und das nicht nur an dieser Stelle, sondern über den ganzen Löwenstein-Park verteilt. Das Foto stammt aus dem BN-Gutachten, das am 4.12.2023 bei einem online-Pressetermin vorgestellt wurde. Alle, wie ich meine, oft erschreckenden Details kann man über den folgenden link einsehen: Mitstreiter der Freunde des Spessarts haben von Anfang an geholfen, diese Missstände deutlich zu machen. Auf unserer Webseite haben wir seit 2021 eine eindrucksvolle Fotodokumentation mit direkten Bildvergleichen der gleichen Flächen im Jahr 2000 und 2020, schauen Sie rein: Niedergang im Löwenstein'schen Wald (arcgis.com) Der Vorgang findet vielfältiges Echo, nicht nur in den regionalen Zeitungen Mainecho und Mainpost. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet darüber: Bayern: Waldfrevel im Spessart - Bayern - SZ.de (sueddeutsche.de) Dass die Behörden (und Gerichte) trotz Kenntnis dieser Vorgänge es seit Jahren nicht schaffen, hier eine waldschonendere Forstwirtschaft durchzusetzen, ist das wahrhaft Beunruhigende. Der Großteil des Löwensteinforstes ist Vogelschutzgebiet mit europäischem Naturschutzstatus. Dieser Lebensraum wird komplett umgestaltet in eine Douglasienkultur, die nichts mit unserem ursprünglichen Spessartwald zu tun hat. „Nichts bleibt wie es war“. Biosphärenregion Spessart Seit mehr als einem Jahr ist dies unser wichtigstes Thema. Wir Freunde des Spessarts stellen uns voll hinter die Idee, unsere Region aufzuwerten durch das UNESCO-Prädikat „Biosphärenreservat“. Es bietet zusätzliche Chancen und Potentiale nicht nur für unsere Natur, nein auch für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Daher ein klares Ja für den „Upgrade“ vom Naturpark Spessart zur Biosphärenregion Spessart. Es lohnt, sich näher mit dieser Idee zu befassen. Nehmen Sie sich die Zeit:
Ob die ganze Idee sich durchsetzen kann? Es gibt einen breiten Konsens bei allen 4 Gebietskörperschaften, offen die Chancen eines solchen Prädikates auszuloten. Das ist schon etwas Besonderes hier in Bayern, wenn man bedenkt, dass die 4 Gebietskörperschaften 2 x von der CSU und je einmal von der SPD und den Grünen repräsentiert werden. Ein solch konstruktives Kooperieren über die Parteigrenzen hinweg bräuchten wir öfter. Meine Anerkennung an Landrätin Sitter, Landräte Dr. Legler und Scherf, sowie Oberbürgermeister Herzing. Machen Sie weiter so! Es stehen nicht nur die klassischen regionalen und nationalen Naturschutzverbände hinter der Idee, sondern auch der Spessartbund und der deutsche Alpenverein sehen das vielversprechende Potential, und auch der Bauernverband zeigt sich offen und gesprächsbereit. Natürlich gibt es auch (die üblichen) Gegner. Bereits bekannt aus der Nationalparkdiskussion. Sie schüren wieder Emotionen und vor allem Ängste. Die Holzrechte seien in Gefahr und sie stören sich so sehr an den 3% Kernzonen, die für die Natur vorbehalten sind, dass sie sich keine Gedanken über Chancen und Potentiale der anderen 97% der Fläche machen. Sehr schade und auch irgendwie unvernünftig, finde ich. Besonders irritierend finde ich einige Politiker aus der CSU, die vielleicht selber gar nicht wissen, wo sie stehen. Der neue Landtagsabgeordnete Martin Stock hat sich in seiner Zeit als Bürgermeister von Sulzbach noch für das Bürgerbegehren, „Rettet die Bienen“ stark gemacht und ist auf einmal mehr Bremser beim BSR. Der Bürgermeister Gerhard Rüth aus Eschau hält kürzlich bei der 50 Jahrfeier der BN Kreisgruppe Miltenberg im Landschulheim Hobbach eine sehr positive Rede zum Thema Naturschutz und ist dann bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie in Lohr ein großer Skeptiker einer BSR Spessart. Ja was denn jetzt? Ein klarer Gegner ist Wirtschaftsminister Aiwanger. Er hält wohl grundsätzlich nichts von Biosphärenregionen, wenn man das ernst nimmt, was er bei der Sendung „Jetzt red i“ von sich gegeben hat. Ich denke, das liegt an seinem Weltbild. Ich glaube nicht, dass Hr Aiwanger die Klimakrise ernstnimmt, das Artensterben schon mal gar nicht. Er unterscheidet platt zwischen Schädlingen und Nützlingen, ein Schwarz-Weiß-Bild das unserer komplexen Natur nicht gerecht wird und das die Wissenschaft längst widerlegt hat. Außerdem: Keinerlei Vision zu den wirtschaftlichen Chancen einer Biosphärenregion (BSR) Spessart. Das soll der Wirtschaftsminister von Bayern sein? Hr Aiwanger ist auch nicht gerecht. Er stellt sich gegen jede weitere Ausweisung von Naturwald in den großen Staatsforsten (42.000 ha) im Spessart, obwohl wir hier nur 5% Naturwaldanteil haben, während bayernweit gut 10% der Staatsforsten als Naturwald ausgewiesen sind. Wieder sagt 1 Bild mehr als 1000 Worte. Die beiden screenshots aus dem Bayernatlas zeigen grün schraffiert die Naturwaldbereiche. Links die maximale Naturwaldkonzentration im Spessart, rechts die im Alpenraum. Wer hat mehr? Sie meinen, das ist schon ein sehr krasser Unterschied – das wird noch krasser, wenn Sie über die darunter stehenden links direkt in den Bayernatlas gehen und mal etwas mit der Vergrößerung spielen. Probieren Sie es aus. https://v.bayern.de/vVtN8 https://v.bayern.de/PgLsy Die Menschen in Nordbayern haben das gleiche Recht auf Zugang zu unberührter Natur wie die Menschen im südlichen Bayern – da ist die Staatsregierung im Ganzen gefordert, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, wenn der zuständige Wirtschaftsminister hier keine Einsicht hat. Instagram-Auftritt der Freunde des Spessarts „Kernzone Wald“ Was kann man aktiv tun bei den Freunden des Spessarts oder allgemein im Naturschutz? Ein aktuelles Beispiel liefert Claudia. Sie ist eine echte Spessarterin und hat durch ihren Großvater die Schönheit der Wälder, schon vor der Bewirtschaftung der bay. Staatsforsten, ans Herz gelegt bekommen. Da ihr täglicher Weg auf die Arbeit durch das Hafenlohrtal führt, hat sie das Ausmaß der fürstlichen Holzwirtschaft praktisch von der Straße aus beobachtet. Holzlaster mit alten Buchenstämmen, Containern mit Aufschrift China Shipping und dass man irgendwann mehr Himmel als Bäume mitten im Wald gesehen hat, hat sie im letzten Jahr dazu bewegt uns zu kontaktieren. Greenpeace hatte ihr unseren Kontakt gegeben. Und dann kam die Frage : „Was kann ich dagegen tun?“ Dass uns Instagram bis dato fehlte, wurde durch sie dann schnell geändert und so entstand unser noch junger Auftritt auf Insta. Hier kannst du uns auf kernzonewald folgen. Das ist der ehrenamtliche Beitrag von Claudia für den Naturschutz. Natürlich muss es nicht immer so ein Großprojekt sein und es ist auch kein Fachwissen nötig, um aktiv unsere Natur zu schützen. Bei den Freunden des Spessarts unterstützen wir uns gegenseitig mit unseren Kompetenzen. Hier ihre Worte: „Wichtig ist, dass dein Herz für die Natur schlägt. Tausche dich mit deinen Mitmenschen aus, egal auf welcher Seite sie stehen. Lass dich nicht entmutigen, denn jeder einzelne kann etwas bewirken. „ Schau doch mal vorbei auf! https://www.instagram.com/kernzonewald/ Dort freut sich Claudia auf deine Kommentare, Fragen und teilt auch gerne deine Stories. Rückschau auf einige unserer Aktivitäten und Ausblick
Christian Salomon, der Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart hat uns durch sein „Juwel“ geführt. Eine hochinteressante Wanderung, wir haben Viel erfahren, ua über die schonende Beweidung mit Rhönschafen. Danach gab es eine zünftige Einkehr im Wirtshaus „Hochspessart“. Danke Christian und Danke an die Schäferin!
Wenn man sich entscheiden soll, wie man zu der Idee einer Biosphärenregion Spessart steht, dann schaut man sich am besten ein Bestehendes an. Also sind wir am 23.7.2023 zu einer Busfahrt zum Biosphärenreservat Rhön gestartet. Das war eine Gemeinschaftsaktion der „Freunde des Spessarts“ und der AKN „Arbeitskreis Natur Heimbuchenthal, Dammbach, Mespelbrunn“. Den ca 45 Teilnehmern hat die Unternehmung gut gefallen. Mitarbeiter des Biosphärenreservates Rhön haben ein Programm für uns ausgearbeitet und uns auch begleitet. Dafür nochmal herzlichen Dank an Frau Rösch und Kolleg*innen! Hier die wichtigsten Programmpunkte:
Allen hat es gut gefallen und wir sind mit vielen wertvollen Eindrücken zurückgekehrt.
Gut 100 Zuhörer, darunter viele Studenten der Forstschule Karlsstadt lauschten einem packenden Vortrag. Kernbotschaft: Der Wald kann einen wichtigen Beitrag zur Kühlung bei einem immer heißer werdenden Klima leisten. Man muss in nur (wachsen) lassen. Auf Temperaturverteilungskarten lassen sich Kahlschläge als deutlich wärmere Bereiche im Wald erkennen. Wie wir in der Zukunft am besten auf den Klimawandel reagieren, wurde in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Vertretern der Forstwirtschaft und des Naturschutzes angerissen. Im Foto unten die Diskussionsteilnehmer: von links nach rechts: Dr. Kempf (FdS / BN); Prof. Ibisch; Hr. Vogel (Forstbetriebsleiter Rothenbuch); Fr. Fiedler (Publikumsvertreterin); Hr Grimm (stellv. Leiter AELF), Prof. Büdel (Diskussionsleitung); Hr Brönner (LBV) · Wissenschaftliche Auswertung: Der Spessart als Hotspot der Artenvielfalt Professor Burkhard Büdel, Mitglied in unserem Beirat und Prof. emeritus in Pflanzenökologie hat wih zusammen mit weiteren Fachleuten unserer Region einer großen Aufgabe verschrieben, eine fundierte Aussage zur Biodiversität des Spessarts auf der Grundlage breit und detaillierter erhobener Daten zu erstellen. Diese Arbeit wurde inzwischen auch den zuständigen Behörden zur Kenntnis gegeben. Sie sind wertvoll für die weitere Diskussion über eine mögliche Biosphärenregion Spessart. Hier finden Sie den link zu dem interessanten Fachartikel. Der Artikel wird noch um weitere Daten ergänzt werden, also schauen Sie von Zeit zu zeit nach. Unser herzliches Dankeschön an alle Mitautoren, die oft auch Miglieder unseres Vereines sind. · Geplante Aktivitäten in 2024 Natürlich wird unser Einsatz für eine Biosphärenregion Spessart der Schwerpunkt unseres weiteren Einsatzes sein. In konsequenter und konstruktiver Weise werden wir mit allen Behörden und Organisationen zusammen arbeiten, um hier voran zu kommen. Unsere Region kann diese Aufwertung gut gebrauchen. Aber auch gemeinsame Wald-Erfahrungen wollen wir wieder anbieten. Freuen Sie sich darauf! Wir denken ua an folgende Aktivitäten, die genauen Termine und Details werden noch bekannt gegeben:
In allen Fällen werden wir auch immer schauen, dass wir nach der Führung noch die Gelegenheit haben uns in einem Gasthaus zu stärken.
Bürgerbewegung Freunde des Spessarts e.V.
Riemenschneiderstr. 38, 63839 Kleinwallstadt
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