Wofür einen Nationalpark?

Wofür ein Nationalpark?

Ein Nationalpark im Spessart wäre eine einmalige Chance für unsere Region!
Wichtige Fakten und verbreitete Falschaussagen finden Sie im folgenden Artikel:

9 gute Gründe, warum gerade der Spessart für einen Nationalpark perfekt geeignet ist,
haben wir Ihnen hier zusammengestellt:

Vergleich von Wirtschaftswald und Waldschutzgebieten

In der folgenden Gegenüberstellung wollen wir Ihnen außerdem die Gegensätze vom klassischen Wirtschaftswald zu Waldschutzgebieten vor Augen führen. Wir lehnen selbstverständlich die Forstwirtschaft nicht komplett ab, weil wir auf den umweltfreundlichen und nachwachsenden Rohstoff Holz angewiesen sind. Zur Erhaltung der biologischen Vielfalt benötigen wir dringend aber auch größere Waldschutzgebiete, die einer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Zurzeit besteht in dieser Hinsicht ein krasses Missverhältnis, denn nur 0,3 % der gesamten Waldfläche im bayerischen Spessart sind rechtlich abgesichert der Nutzung entzogen.

Insofern ist es ein Privileg, die Chance auf einen Nationalpark mit all seinen positiven Wirkungen vor unserer Haustüre zu bekommen.

Wirtschaftswald

Die Bayerischen Staatsforsten sind ein gewinnorientiertes Wirtschaftsunternehmen. So kann es natürlich nicht ihr Ziel sein, Bäume so lange stehen zu lassen, bis sie in die Alters- und Zerfallsphase eintreten. Nur diese alten Baumgestalten mit ihren zahlreichen Klein-Lebensräumen (Mulm- und Faulhöhlen, Rindentaschen, stehendes und liegendes Stamm- und Kronentotholz) sind es aber, denen wir den Segen der Artenvielfalt verdanken.

Folglich fallen die Bäume spätestens dann, wenn sie mit Eintritt in die Altersphase für die Entwicklung der Artenvielfalt relevant würden, der Nutzung zum Opfer.

Der vollmechanisierte, der Wachstumsökonomie verpflichtete Holzerntebetrieb ist nicht nur unvereinbar mit den zentralen Zielen des Naturschutzes, sondern auch verantwortlich für die Zerstörung und exzessive Fragmentierung der Böden durch Transportwege und Rückegassen, die allein ca. 20% der Waldfläche beanspruchen.

Naturschutzgebiete

Von den 42 170 ha Staatsforst im bayerischen Spessart sind nur 364 ha rechtlich abgesichert der Nutzung entzogene Reservate.

Die immer wieder beschworene, angeblich hohe Biodiversität der Spessartwälder bezieht sich ausschließlich auf diese Mini-Reservate mit Ausstrahlung auf ihr Umfeld. Bei allen übrigen handelt es sich um Wirtschaftswälder mit durchschnittlicher bis stark verarmter Artenvielfalt.

Nichts würde der Attraktivität des Spessarts einen wirkungsvolleren Impuls verleihen, als ein Nationalpark im Herzen seiner Wirtschaftswälder, in dem der Besucher eine von Kommerz und Wirtschaftlichkeit befreite Natur in ihrer faszinierenden Ursprünglichkeit erleben dürfte. Die wenigen Schutzgebiete sind bereits jetzt schon Vorzeigeobjekte und Pilgerstätten bei vielen Waldführungen. Sie geben uns einen Vorgeschmack darauf, was wir in einem Nationalpark auf deutlich größerer Fläche erwarten dürfen.

Holznutzung beschädigt Wanderwege. Hier der „Spessartweg 1“ (Qualitätswanderweg) zwischen Sieben Wege und Bischborner Hof im November 2013.

In einem Nationalpark wird es nur noch schöne Wanderwege für Menschen, aber keine Schotterpisten für Maschinen geben.

Holznutzung lässt Bäume nicht alt werden und lässt viel zu wenig Totholz übrig.

Lebendige Wälder brauchen Totholz, weil darauf viele seltene Tier- und Pflanzenarten angewiesen sind.

Holznutzung erfordert Rückegassen im Abstand von ca. 30 m. Zusammen mit LKW-fahrbaren Wegen und sonstigen Erdwegen gehen dem Wald rund 20 % seiner Fläche verloren und Böden werden geschädigt.

Geschlossenes Kronendach im Naturwaldreservat Eichhall, das es im Wirtschaftswald kaum noch gibt. Waldschutz bedeutet hier auch Bodenschutz, da kein Holz mehr geerntet wird.

Der Holznutzung fallen – bewusst oder unbewusst – auch Biotopbäume zum Opfer.

In Schutzgebieten werden keine wertvollen Biotopbäume gefällt – auch nicht versehentlich.