Naturschutzgebiet statt Nationalpark?

Ein Kommentar zum Vorschlag von Thorsten Schwab (MdL)

Wir sehen in einem Nationalpark kein drohendes Unheil, sondern eine großartige Chance für eine lebenswerte Zukunft in unserem Spessart. Deshalb entscheiden wir uns für das Original und nicht für eine schlechte Kopie. So kommentiert Michael Kunkel, Vorsitzender der „Bürgerbewegung Freunde des Spessarts“ die Idee von Thorsten Schwab, statt eines Nationalparks ein vergleichsweise kleines Naturschutzgebiet einzurichten.

Wir stehen mitten im Meinungsbildungsprozess um einen möglichen Nationalpark und werden nicht zulassen, dass ein kleiner Bevölkerungsteil diesen für beendet erklärt. Im Gegenteil: Wir fordern die Nationalparkgegner dazu auf, an der Lösung noch offener Fragen konstruktiv mitzuarbeiten statt einfach nein zu sagen. Eine kategorische Ablehnung verhärtet nur die Fronten.

Die bayerische Staatsregierung hat einen Stufenplan zur Beteiligung der Öffentlichkeit vorgelegt und möchte sich in einem nächsten Schritt direkt an die Bürger wenden. Bürgermeister und Gemeinderäte sind deshalb aufgerufen, ihren Bürgern diese Informationsmöglichkeit zu geben und mit dem Bayerischen Umweltministerium einen Veranstaltungstermin in ihren Gemeinden zu vereinbaren. Der erste Informationsabend dieser Art findet im Rahmen einer Bürgerversammlung am 04. April in Heigenbrücken statt. Die Gemeinde Rothenbuch folgt diesem Beispiel einen Tag später.

Bisher haben viele unhaltbare Behauptungen Verlustängste geschürt und die Bevölkerung stark verunsichert. Wir sind überzeugt, so Michael Kunkel, dass die Zustimmung zu einem Nationalpark bei wahrheitsgemäßer Aufklärung deutlich wachsen wird. Nach ersten Umfrageergebnissen des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid spricht sich bereits jetzt eine Bevölkerungsmehrheit für einen Nationalpark aus. Somit besteht derzeit nicht der geringste Anlass, sich mit schlechteren Alternativen zu befassen.