Nationalparkfakten allgemein

Zahlen und Fakten zu einem potentiellen Nationalpark im Spessart

Dritter Nationalpark in Bayern
Zahlen, Fakten und Hintergründe zum Spessart

Fläche des Naturparks
Bayerischer Spessart: 171 000 ha
Hessischer Spessart: 73 000 ha
Gesamt: 244 000 ha

Bewaldungsprozent: 63 %

Besitzverteilung: 41 % Staatswald
32 % Körperschaftswald
27 % Privatwald

Waldfläche im bayerischen Spessart: Rund 108 000 ha

Holzbodenfläche im Staatswald: rund 42 170 ha

Rechtlich abgesicherte, nutzungsfreie Wälder: 364 ha
(Alle Naturwaldreservate, NSG Rohrberg und Metzger-Krone)
Das sind
• von der Gesamtwaldfläche im bayerischen Spessart 0,3 %
• von der Staatswaldfläche im bayerischen Spessart 0,9 %

Klasse 1-Wälder der BaySF sind zwar ein gewaltiger Fortschritt, aber weder rechtsverbindlich noch völlig nutzungsfrei.

Ein Nationalpark von 10 000 ha hätte folgenden Anteil:

  1. an der Kulturlandschaft des Spessarts incl. hessischer Teil: 4,6 %
    (bezogen auf Gesamtfläche des Naturparks minus gutachtlichem Abzug von 11 % für Bebauung und Infrastruktur, also 217 160 ha)
    Wir sprechen also von 4,6 % der freien Landschaft im Spessart, die durch ein Wildnisgebiet bereichert würde. In dieser Größenordnung wäre ein Waldschutzgebiet kein Verlust, sondern eine enorme Bereicherung für den Tourismus.
  2. an der Gesamtwaldfläche des bayerischen Spessarts: 9,3 %

„Spessart: Schutz oder Wirtschaft?“, titelte am 23.02.2016 das Main-Echo.
Die o.g. Zahlen belegen, dass es nicht um ein entweder – oder, sondern um, ein sowohl als auch gehen muss. Niemand will den ganzen Spessart schützen!

Zur umstrittenen Eichenfrage
Die Eiche hat einen Anteil von 16 % an der gesamten Waldfläche im bayerischen Spessart, das sind ca. 17 000 Hektar.
Davon liegen ca. 7000 Hektar im Staatswald.
Innerhalb der wahrscheinlichen Gebietskulisse eines künftigen Nationalparks befinden sich maximal 3000 Hektar Eichenbestände bzw. 18 % der gesamten Anbaufläche.

Vorrang der Buche im FFH-Gebiet
Die vom Bayerischen Umweltministerium für einen Nationalpark vorgeschlagene Gebietskulisse deckt sich fast vollständig mit dem 17 512 ha großen „FFH (Fauna-Flora-Habitat)-Gebiet Hochspessart“, das sowohl nach europäischem als auch nach nationalem Recht ausgewiesen wurde. Von allen im FFH-Gebiet vorkommenden Lebensraumtypen dominieren die „Hainsimsen-Buchenwälder“ mit einem
Flächenanteil von 99 %, das sind 9756 ha. Vorrangiges Ziel ist hier ein dauerhaft hervorragender Erhaltungszustand der Buchenwälder und nicht die klassische Eichenwirtschaft. Ein Nationalpark könnte diese Zielsetzungen in optimaler Weise erfüllen.