Tag der Parke: Gemeinsame Aktion der Umweltverbände

Zum „Tag der Parke“ am 24. Mai, einem europaweiten Aktionstag der Nationalparke, Biospärenreservate und Naturparke trafen sich über 40 Vertreter der Bürgerbewegung Freunde des Spessarts und der Umweltschutzverbände, um auch in unserem Spessart ein Zeichen für einen Nationalpark zu setzen.

Gemeinsam machen sich die anwesenden Leute aus der Region sowie Vertreter der Bürgerbewegung Freunde des Spessarts und der Umweltschutzverbände BUND Naturschutz Bayern (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV), WWF und Greenpeace bereits seit Monaten für einen Nationalpark stark. Ihre Botschaft, die auch auf den gemeinsamen Schildern zu lesen ist: „Unser Herz schlägt für einen Nationalpark im Spessart“. „Mit dieser symbolischen Aktion möchten wir zeigen, dass ein Nationalpark im Spessart gewollt wird“, sagt Sandra Hieke, Waldexpertin von Greenpeace. „Die Buchen hier in der Umgebung sind fast 200 Jahre alt. Diese zusammenhängenden Laubwälder machen den Spessart so besonders und schützenswert.“

Die Wälder des Spessarts sind nicht nur Heimat von Luchs, Schwarzstorch, Schwarzspecht oder Wildkatze, sie beheimaten auch mehr als 320 verschiedene Käferarten, darunter 13 extrem seltene Urwaldkäfer. „Es gibt sie noch, die Arten- und Pflanzenwunderwelten Deutschlands. Der Spessart ist eine davon. Mit einem Nationalpark können wir diese für unsere Kinder und Kindeskinder bewahren und erlebbar machen“, so Hieke.

Nationalparks stehen in Deutschland für ein nationales Naturerbe. Derzeit gibt es in Deutschland 16 Nationalparks, die insgesamt rund 0,6 Prozent der Landfläche des Bundesgebietes abdecken – ausschließlich mariner Gebiete. Der älteste von ihnen ist der Nationalpark Bayerischer Wald. Er wurde im Jahr 1970 nach langen Diskussionen gegründet und 1997 trotz heftiger Proteste erweitert. Mittlerweile stößt er auf breite Zustimmung und hat sich zu einer gelungen Kombination aus Naturschutz, Tourismus und Umweltbildung entwickelt. Der, in Bezug auf die Landfläche, größte Nationalpark Deutschlands ist der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Fläche von rund 32.200 Hektar. In Bayern gibt es bisher zwei Nationalparks, den Nationalpark Bayerischer Wald und Berchtesgaden. Ein Nationalpark im Spessart wäre der erste Laubwald-Nationalpark in Bayern.

Nur zwei Prozent Deutschlands Wälder dauerhaft vor Holzeinschlag geschützt

Anders als Nationalparks, in denen rund 75 Prozent der Fläche dauerhaft vor Holzeinschlag geschützt wird, sind Wälder in Naturparks wie dem Naturpark Spessart in der Regel nicht vor der Säge sicher. Insgesamt sind derzeit in Deutschland nur rund zwei Prozent der Wälder dauerhaft vor Holzeinschlag geschützt. Ein Nationalpark im Spessart böte für die alten, ganz besonderen Laubwälder daher den effektivsten Schutz bei gleichzeitigem Nutzen für den Menschen.

Dies ist die Presseerklärung von Greenpeace: Rückfragen bitte an Waldexpertin Sandra Hieke, Tel. 0160-90659754, oder Pressesprecherin Melanie Aldrian, Tel. 0151–23350385. Fotos unter Tel. 0151-23350385.

Copyright: Andreas Varnhorn/Greenpeace