Banner-Aktion in den Landkreisen Aschaffenburg, Main-Spessart und Miltenberg

Bei einer Tour zu Landratsämtern und Rathäusern haben die „Freunde des Spessarts“ die Kommunalpolitiker gebeten, dem Spessart über die nächste Hürde im Nationalparkprozess zu helfen. Banner mit eindrucksvollen Bildern aus den kleinen Naturschutzgebieten des Spessarts sollten dabei einen Vorgeschmack liefern, wie es auf viel größerer Fläche in einem Nationalpark aussehen könnte.

Im Zuge dieser Aktion wurde ein Appelbrief an die Landräte der Kreise Main-Spessart, Aschaffenburg und Miltenberg, sowie an die Bürgermeister der Städte Aschaffenburg, Marktheidenfeld und Lohr übergeben, in dem dazu aufgerufen wird, weiterhin konstruktiv am Dialog zwischen der Region und der Bayerischen Staatsregierung mitzuwirken.

 

 


 

Folgender Brief wurde dabei an die Vertreter der Landkreise und Städte übergeben:

Herrn Landrat Thomas Schiebel, LKR Main-Spessart
Herrn Landrat Dr. Ulrich Reuter, LKR Aschaffenburg
Herrn Landrat Jens Marco Scherf, LKR Miltenberg
Herrn Oberbürgermeister Klaus Herzog, Aschaffenburg
Frau Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder, Marktheidenfeld
Herrn Bürgermeister Dr. Mario Paul, Lohr

 

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, Herren Landräte, Herr Oberbürgermeister, Herr Bürgermeister,

Sie tragen in Ihrem Amt als Kommunalpolitiker/in auch eine hohe Verantwortung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung unserer Region, zu der neben der ökonomischen auch die ökologische Zukunftsverantwortung gehört. Unsere drei unterfränkischen Landkreise und die Stadt Aschaffenburg haben mit der Lage zwischen zwei Metropolregionen mit guter Verkehrsanbindung hervorragende Standortbedingungen. Zu diesen gehört als „weicher“ Faktor unabdingbar unser einmaliger Naturraum Spessart.

Mit dem Angebot der Staatsregierung, den Spessart in die Riege der möglichen Regionen für einen dritten bayerischen Nationalpark aufzunehmen, bietet sich eine einmalige Chance, diesen Naturraum mit dem Premiumprädikat zu versehen und in besonderer Weise für Naturerlebnis und -bildung und für den Naturtourismus optimal zu erschließen. Die Staatsregierung stellt hierfür einen jährlichen Etat von rd. 10 Mio Euro, sowie erhebliche Anfangsinvestitionen in Aussicht, die sich über die Umsätze der regionalen Anbieter in Hotel und Gastronomie, Handel und Dienstleistung vervielfachen!
Wir sind überzeugt, dass der Spessart die naturschutzfachlich besten Voraussetzungen für einen Nationalpark erfüllt und der Status Nationalpark wiederum die beste Voraussetzung für die positive Entwicklung des ländlichen Raums Spessart bietet.

Wir sind weiter überzeugt, dass die auch seitens des bayerischen Umweltministeriums zugesicherten Belange z. B. der Holzrechtler, der Freizeitnutzer sowie der Holzwirtschaft berücksichtigt werden und keine Nachteile durch die Einrichtung eines Nationalparks entstehen.

Wir bitten Sie daher ausdrücklich, sich in Wahrnehmung Ihrer politischen Verantwortung auch für die Region dafür einzusetzen, den Spessart im Nationalparkprozess zu halten und nach der leider wenig konstruktiv geführten Dialogphase in die nächste Phase, die Konzeptionsphase, zu überführen.

Wir bitten Sie, sich dafür einzusetzen, eine von der Staatsregierung organisierte Umfrage in den drei Landkreisen, zusammen mit der Bundestagswahl durchzuführen, um, wie von der Staatsregierung
immer wieder beteuert, den Willen der Bevölkerung festzustellen. Die bisher durchgeführten Entscheide in einigen Gemeinden können nicht der Gradmesser für ein Jahrhundertprojekt der Region von gar nationaler Bedeutung sein!

Wir bitten Sie, sich dafür einzusetzen, dass für den Spessart ein detailliertes Nationalparkkonzept zusammen mit der Region (kommunaler Beirat) erstellt wird, und erst nach dessen Prüfung und Abwägung die endgültige Entscheidung für oder gegen einen Nationalpark getroffen wird.

Spessart im Juni 2017